Prolog

Mit Jürgen Wolf verband mich eine damals junge und wichtige Geschäftsbeziehung.
Wenn auf einem geschäftlichen Hintergrund ein gemeinsames event stattfindet, so dient das gewöhnlich dazu, die Partner, die im Regelfall ja nicht Persönliches sondern ein Zweck verbindet, einander näher zu bringen.
Hier war es anders: Wir hatten aus dem Geschäftlichen heraus sehr schnell ein großes, gegenseitiges Vertrauen entwickelt, wie es bei dieser Ausgangslage nur möglich ist, wenn beide Beteiligte souverän sind, sich also frei und unabhängig fühlen und es sich leisten können, dem Anderen Fairness und Verlässlichkeit zu unterstellen. Das war und ist anhaltend der Fall. Seltene Begegnungen im Leben.

Jürgen hatte erst im Vorjahr seinen Motorrad-Führerschein gemacht und ist prompt denen auf den Leim gegangen, die durch gutes Marketing , nicht durch gute Motorräder so berühmt sind: Er hat sich eine Harley gekauft. Vielleicht anfängergerecht auf kurvenfreier Straße, aber nix fürs Gebirg!
Im Frühjahr hatte er den Fehler korrigiert und gegen eine BMW getauscht. Leider (nach meiner Meinung) das Monster aus dem Hause BMW: Die K 1200 LT. Nicht gerade das wendige Anfängergerät mit ihren immerhin 7 (sieben!) Zentnern netto....

Im Frühjahr hatten wir beschlossen, bei der nächsten Arbeitslücke eine kleine gemeinsame Tour zu machen. Erst im Oktober war es so weit. Am 03.10., Donnerstag und Tag der Deutschen Einheit, fuhren wir los, nahmen den Freitag frei, um am Sonntag, dem 06. wieder zurück zu fahren.

Vier Tage 'brutto', also Anfahrt und Rückweg inklusive, mussten genügen.

Unsere Tour führte uns
Am 1. Tag nach Burk,
Am 2. Tag quer durch die Dolomiten nach Fiera.
Am 3. Tag unternahmen wir eine Rundreise
Am 4. Tag gings zurück nach Hause
Gesamt waren wir gut 1.700 km unterwegs - auf ‘1000 Kurven’.