Wenig los. (Der obligate Rentnerbus bevölkerte Hotel und Frühstücksraum erst am nächsten Morgen). Small-Talk beim Frühstück mit dem Tischnachbarn. Wir folgten seiner Empfehlung: Unbedingt nach Feltre und dann über den Monte die Grappa nach Bassano del Grappa. Passte uns in’s Konzept, denn wir wollten einen südwestlichen Kringel fahren mit Pause in Riva di Garda und dann irgendwie nordöstlich zurück.

Der Start gestaltete sich etwas beschwerlich. Schwierig die Ausfahrt aus der Tiefgarage. Jürgen hatte Probleme mit seinem Monsterteil, was ich nachvollziehen Pferdekann: Sehr steile Hochfahrt, überraschend enge Kurve am Ende mit faszinierender Betonwand gegenüber und alles auf Kopfsteinpflaster. Unangenehm, aber gemeistert. Schönes Wetter. Südwärts schwingend mit dem Flüsschen Cismon, bei Fonazzo östlich Richtung Belluno bis Feltre. Das hätten wir uns sparen können. Auch einstrammer Bergauf-Marsch durch die Altstadt konnte uns den Charme des Städtchens nicht erschließen.

???

Dann eben nicht.
Wir fuhren zurück bis zur Abzweigung auf den
Monte di Grappa.

Das nahezu verkehrsfreie Sträßchen schlängelte sich schmal und kurvenreich durch Wald und Wiesen, stürzte sich dann südlich bergab entlang steiler Hänge, Startrampe für Paraglider.

Die Ausblicke waren herrlich, das kurvige Sträßchen machte Freude und die Vegetation veränderte die Stimmung: wir näherten uns spürbar dem Bilderbuch-Italien mit Zypressen und Mimosen.

Wir fuhren rein nach Bassano del Grappa , stellten unsere Moppets zu den anderen und tauchten ein in die Gassen eines Städtchen, das sich uns Touristen so präsentierte, wie Touristen es nun mal gerne haben:

Italienische Fassaden und Marktgetümmel. Wir bummelten ziellos durch die nicht enden wollenden Marktstände von bunter Vielfalt und die wenigen Angebote mit klassischen Touristen-Tineff gingen unter Szwischen den Angeboten für die Menschen aus der Region.

Jürgen verschwand plötzlich in einer offen stehenden, unauffälligen Tür und als er nach 10 Minuten nicht wieder aufgetaucht war, wurde ich neudierig und fand ihn in radebrechendem Gespräch mit dem Inhaber eines kleinen Ladens und dessen Frau. Die Wandregale waren rundum über und über beladen mit Eingemachtem: Gemüsepasten verschiedenster Provenienz und Größe und Jürgen war dabei, sich ein kleinen Vorrat für zu Hause zusammenzustellen.

Markt in Bassano
Bummeln
Alles paletti im Laden?
Wildschweinschinken

Er betrieb die Auswahl mit einer Mischung aus Muße (hätte ich ihm nie zugetraut) und genüsslichem Kennertum, das mich überraschte. Hier noch ein durchwachsener Räucherschinken vom Wildschwein, dort ein Neid schürender Anruf zu Hause suchten und fanden wir eine gut besuchtes Restaurant - voll an Italienern und touristenfrei - sieht man mal von uns ab.

Das Essen war italienisch-einfach und köstlich, wir fanden unsere Moppets wieder und machten uns am Rande der Po-Ebene auf den fahrerisch wenig interessanten Weg nach Riva die Garda.??????

Lust auf ein Kaffee und einen dicken Becher Eis. Ungemütlich war es geworden, windig auf der Terrasse am Seeufer - aber die Route wollte geplant sein.

Etappe 3
Fiera - Bassano - Riva ( 3. Etappe: Samstag, 05.10.2002)