Bleibt noch von der Rückfahrt zu berichten. Das Highlight war die Strecke vom Hotel zur Autobahnauffahrt bei Auer - das vorhergesagte schlechte Wetter und der Rückreiseverkehr ließ es uns geraten erscheinen, zielstrebig und ohne Schnörkel die Heimat an zu peilen, so gerne wir noch dem Lustprinzip folgend einen kurvenreichen Schlenker über Meran und das Timmelsjoch gemacht hätten.

Die Rückfahrt war auch so lang genug. Wir waren - erkennbar auf den Haupt-Verkehrsachsen - ganz offensichtlich nicht die EInzigen, die den Brücketag genutzt haben, nochmal italienisches Wetter zu genießen...

Irgendwo bei Brixen staute sich der Verkehr mehrspurig und wir begannen uns hindurchzuschlängeln. Bis Sterzing, wo wir uns verkehrswidrig am stehenden Zufahrtsverkehr auf die Brennerstraße vorschoben, um im Regen in Innsbruck westlich Richtung Garmisch abzubiegen.

Nach einem anständigen Mittagessen bei Zirl mogelten wir uns an der laut Verkehrsfunk bis Garmisch mehr stehenden als kriechenden Verkehrsschlange vorbei um am späten Nachmittag auf dem Ring in München fest zu stecken, begleitet von der Meldung verstopfter Autobahn Richtung Nürnberg. Nach vergeblichen Versuchen auf anderem Wege aus München raus zu kommen, landten wir bei inzwischen hereingebrochener Dunkelheit und ziemlich massivem Regen auf eben selbiger, übten uns wieder zwischen den still stehenden Autoreihen hindurch zu schlängeln, bis der Verkehr bei Allershausen begann dreispurig langsam an Fahrt zu gewinnen.

Wir rollten mit 120 ohne wirkliche Sicht auf die schwarze, die unendlichen roten Rücklichter reflektierenden Straße nach Norden, trennten uns an der Raststätte Feucht, wo wir 3 Tage vorher morgens gestartet waren.

Als ich zu Hause aus dem Sattel stieg wusste mein Hintern, was er etwa 12 Stunden lang fast ohne Unterbrechung getan hatte...

Dennoch konnte die nasse und beschwerliche Rückfahrt den Gesamteindruck einer schönen Tour nicht beeinträchtigen; ich freue mich schon auf eine Wiederholung im kommenden Jahr.

Anmerkung: Bis Ende 2005 war - trotz guter Vorsätze - noch nichts daraus geworden. Während ich die Grenzenlosigkeit des Daseins als 'verrenteter Nichtstuer' genieße und meine Kurven ziehe, steckt Jürgen im absoluten Stress als Verantwortlicher einer Firmengruppe, die mit dem Unbill unserer Zeit zu kämpfen hat.

Rückfahrt
Fiera - Feucht ( 4. Etappe: Sonntag, 06.10.2002)