Wir starteten am Morgen über Asti Richtung Simplon-Pass - wie immer Hauptstraßen möglichst meidend.
Eindrucksvoll war die schon in der Ferne sichtbar werdende Alpenkette mit einzelnen weißen Gipfeln, schon hier, am südlichen Rand der Po-Ebene. Es dauerte noch Stunden, bis wir - Turin westlich liegen lassend - den nordwestlichen Zipfel des Lago Maggiore erreichten, wo wir uns dann unvermeidlich auf die Hauptstraße einfädelten, die konkurrenzlos auf den Simplon-Pass hinauf und auf der schweizer Seite wieder hinunter führt.
Oben war Anhalten angesagt. Für ein paar Fotos hat's gereicht, mehr nicht. Freitag, also Beginn des Wochenendes und schönes Wetter. Alles war grauenhaft überfüllt durch Busse und ihren Inhalt
und - das ist heute eben so in den Alpen - von Bikern, die Manneskraft simulieren, indem sie einen Pass nach dem anderen fahren.
Hier sollte ich mich etwas zurück nehmen und nicht so herablassend sein, denn ich gehöre ja im Prinzip dazu - nur dass es altersbedingt mit meiner Manneskraft vielleicht nicht mehr ganz so weit her ist?
Es ist, wie mit den Touristen, über die man schimpft und dabei gerne vergisst, dass man ja selbst einer ist.
So gegen 17:00 Uhr erreichten wir bei schönem Wetter Brig, nahmen Quartier und unser Bierchen an zugiger Ecke.
Das Eindrucksvollste war ohne Zweifel mal wieder die Feststellung, dass Rentner in Unmengen die Szene beherrschten - und die Hotelbetten. Wir kamen im Souterrain unter - gerade noch, aber dank Schweizer Standard durchaus gut und sauber.
Die Lage am Verkehrs-Nadelöhr in traumhafter Landschaft erübrigt vermutlich das Buhlen um den Gast - der Tourist kommt ohnehin...
Albi - Brig ( 9. Etappe: Freitag, 12.09.2003) |