Diesmal gegen den Uhrzeigersinn. Ohne Plan erstmal nordöstlich in’s Hinterland von Bollène auf der Suche nach der Burg, die man nördlich von Orange östlich der Rhone hoch über einem steilen Bruch thronen sieht. Nach Art der Pfadfinder immer dem Gefühl nach.

Prompt habe ich sie nicht gefunden.

Stattdessen unverhofft die mächtige Burg über Suze. Weiter via Bollène und bei Pont-Saind-Esprit über die Rhone. Kurz entschlossen biege ich nach Norden ab Richtung Ardèche. Hoch über dem Einstieg in die das Flüsschen begleitende Straße bei St. Martin d’Ardèche thront Aiguèze. Ein Stop für ein Foto lohnt sich.

Ein kurzer Einkauf für ein Picknick mit Aussicht auf die Ardèche bin ich das im Sommer vielbefahrene, jetzt aber total touristenfreie, durch herrliche Kurven charakterisierte, meist an der Kante der Schlucht über dem Flüsschen entlang führende Sträßchen bergauf gedüst, nicht ohne gelegentlich anzuhalten und den Blick in die Schlucht zu tun. Traumhaft.

Piquenique über der ArdècheUnd an einer besonders schönen Stelle nahm ich mein Luxus-Picknick
- viel ist nicht übrig geblieben....

Derart gestärkt vorbei am Pont d’Arc erstmal nach Alès. Ein bisschen bummeln,ein Käffchen hier, eine Orangina dort. Schönes Motorradwetter, gute Stimmung.

Wohin jetzt?

Nach Süden, Ziel Aigues Mortes. Kleinen Sträßchen folgend, das Ziel im Auge. [GARMIN bietet dazu ein herrliches feature, wenn man will: Auf dem Display immer die Luftlinie vom jeweiligen Standort aus kann man sich also nach Gusto treiben lassen - die Luftlinie weist immer auf’s Ziel]. Und so saß ich nach verspielter, aber flotter Fahrt so gegen 17:00 Uhr auf dem berühmten Geviert im Zentrum von Aigues Mortes und trank einen Grand Café noir.

Und wenn ich schon hier bin, dann muss ich doch mal schaun, was aus St. Marie de la Mère in den fast 30 Jahren geworden ist, seidem ich nicht mehr da war.

Ich hätte es mir denken können:
Einfach eines der ungezählten ehemaligen Fischerdörfchen, die ihren Charme dem Tourismus geopfert haben. Aus Sicht der Bewohner sicher eine positive Entwicklung. Wehmut stellte sich bei mir ein. Wieder mal ein warmes Bild meiner Erinnerungen zerstört....

FährüberfahrtWeiter geht es erst küstennah und dann mitten durch die Weichteile des Rhônedeltas. Flamingos ungezählt, als habe sie der Tourismusminister zu den allenthalben weidenden schwarzen Stieren gestellt, eine Fährüberfahrt in der Spätsonne. Herrliche Bilder am Spätnachmittag.

Es war schon deutlich dämmrig, als ich meinen abendlichen Ricard in Orange genoss.

Tag 2
unterwegs
Orange (2. Rundtour: Dienstag, 25.03.2003 - 374km/:5:45h Fahr-, 2:50h Standzeit)