Einfach traumhaft stelle ich jetzt, am Ende des Tages als Resumée fest. Begonnen hatte der Tag mit der bisher teuersten Rechnung für Übernachtung und Frühstück – und am Ende meiner Reise wird sich herausstellen, dass die hinter mir liegende Übernachtung im Holliday Inn das schlechteste Preis-Leistungsverhältnis geboten hat.
Aber ich finde dank GARMIN ohne Umschweife und Fehlversuche aus der Stadt und auf die Ausfallstraße nach Aurillac, grün eingekastelt auf der Landkarte. Ich fahre durch die traumhafte Landschaft der nach Westen auslaufenden Berge des Massif Central.
Über Pässe von 1300 m mit Blick auf verschneite Gipfel, Almwirtschaft mit wohlgenährten Kühen auf aufblühenden, saftigen Frühlingsweiden, traumhafte Kurven, gute Straßenbeläge, wenig Verkehr, versteckte Sträßchen.
Das Wetter ist wunderbar, die Temperaturen auch. Über den verschneiten Gipfeln erste Wölkchen. Als ich abends nach einer wunderbaren Fahrt letztlich in Albi ankomme, ist der Himmel bedeckt.
Mein Erkundungsgang mit einem Café auf dem Hauptplatz endete mit den ersten Regentropfen.
Das traumhaft gelegene Hotel Mercure ist occupée. Schade, denn es war der Grund, weshalb ich vom Wege abkommend nach Albi gefahren war. Die Reception verweist mich auf das ***-Sterne-Hotel Cantepeau. Angenehm und unauffällig. Dort die Empfehlung eines Restaurants um die Ecke:
- Daniel Pestre
- MAITRE SOMMELIER DE L’UDSF
- 20, rue Porta
- 81000 ALBI
Dessen Zauber schlägt mich in Bann und ich mache mir zwischen den Gängen mit Blick vom Tresen hinter und auf selbigen folgende Notizen:
Ich wähle ein Menu rouge, das Menu, das sich um Rotwein drapiert. Es gibt 3 Rotweine, einen zum Vor-, einen zum Haupt-, einen zum Nachgericht!
Menu
- grüner Spargel, Rukola, Sößchen.
Dazu: ein Rued de Beaujolais, CHIRUBLES, Domaine de Thoulon - Lammfiletchen mit Kartoffelbrei.
Dazu : ein MARCILLAC, Domaine du Cros - Käseplatte.
Dazu: DUAS QUINTAS, DOURO, Vinho Tinto, Portugal
Während des Essens - ich sitze am Tresen - beobachte ich: im offenen Regal glitzern 34 unterschiedliche Formen Gläser, um der Vielfalt der Weine gerecht zu werden.
Die Gäste sind Franzosen aus Albi. Man isst ab 21:00 Uhr, hat reserviert, ist chique angezogen, findet sich zu einem Aperitif am Tresen ein, sichte die Karte, lässt sich beraten in Sachen Essen und Wein, stellt sein Menu zusammen, plaudert bis man zu Tisch gebeten wird, weil der erste Gang bereitet ist.
Das ist Genuss, das ist Kultur – nicht Mac Donalds, Baseball-Mütze und T-shirt mit Werbeaufdruck...