Mein Ziel war Orange und die Route führte über Andorra.

Aufbruch und schon gings über die Grenze - immer aufsteigend im dichten Strom des Verkehrs nähere ich mich der Hauptstadt. Und einer zunehmenden Dichte des Verkehrs. Der stockt immer wieder, weil Baustelle auf Baustelle den Eindruck vermitteln, das ganze Tal sein eine einzige Baustelle. Es hat 20 Minuten gedauert, bis der Tanklaster schließlich rückwärts und im 90°-Winkel in das vergleichsweise schmale Firmentor buchsiert war - so lange war der Durchgangsverkehr der 
Hauptstraße gesperrt.

Andorra selbst zeigt sich als unattraktive Anhäufung von Hochhäusern, die sich auch die Bergflanken des Tales hinauf ziehen.

Ich notiere abends als Zusammenfassung:

Andorra – vergisses: Architektonisch hässlich in ein langgezogenes Tal geschachtelte, graue Hochhäuser, Mörderverkehr und eine Baustelle von Anfang bis Ende. Eng, eng, eng. Ich war froh, als ich wieder raus war, und es blieben nur zwei Fotos.

Also müssen die vielen Franzosen und Spanier aus anderen Gründen die Strassen verstopfen. An der Hauptstraße ein Supermarkt am anderen und alle werben mit steuerfreien Preisen und wenn man die Tankstellen genauer anschaut, wird einem klar, dass es sich auszahlt, den Berg hinauf zu fahren, um das Preisgefälle aus zu nutzen…

Einmal raus aus der Enge ging es dem Pass entgegen und natürlich mied ich die Abkürzung durch den Tunnel, koste die vielen Serpentinen aus - rauf wie runter.

Dann kam mit knapp 2.500 m der höchste Punkt meiner gesamten Reise 
und mein Bike hatte einen Zündaussetzer. Die Höhe? Jedenfalls bin ich oben angekommen.

Traumhafte Motorradstrecke hinunter nach Frankreich: Kurve um Kurve um Kurve hinter zwei Bikern aus der Region. Die wußten wo man wie schnell fahren kann. Genuss pur.

Aber: Immer wieder Zündaussetzer. Gefiel mir garnicht.

Und just in Narbonne war‘s so weit. Im Überholvorgang zweier Laster auf der Autobahn.Plopp - rrrrr - plop - stotter. Ich habe ausrollen lassen, bin glücklicherweise just an der Ausfahrt Narbonne und sehe, als ich anhalte, 500 m Luftlinie entfernt ein Novotel.

Grad noch in‘s Hotel, BMW-Service angerufen und 2 Stunden später war mein Bike in der BMW-Werkstatt.

Ein ungeplanter, aber durchaus nicht unwillkommener Tag mit 2 von BMW gesponserten Nächten in Narbonne lag vor mir.

Auch recht.

Etappe 11
 
Streckenprofil
 
 
Seu d'Urgell - Narbonne (12.Tag: Dienstag, 10.05.2005 - Etappe 11)