StartklarUm 10:00 Uhr fuhr ich bei Jürgen vor. Sein Motorrad war startbereit und ich stellte meines schon mal dekorativ daneben. Der Hausherr war noch beim schlank haltenden Frühstück. Die Familie war ausgeflogen, ein Cappucino für mich dennoch schnell gemacht. Ein kleines Pläuschen auf der Terrasse, nochmal die ersten Etappenziele verinnerlicht und ab gings. Keine Eile, wir hatten ja Zeit, denn die Tagesetappe war mit knapp 300 km angenehm kurz und das reservierte Quartier in Karlsbad lief uns ja nicht weg.

Das Wetter war wunderbar. Nach den bullenheißen Wochen im Juli war die Temperatur mit Mitte 20° fast ideal, zumal die Sonne nur gelegentlich durchkam. Durch die Hersbrucker Schweiz über Marktredwitz nach Eger. Während des Mittagessens - alles andere, alsOhne Blackbery geht nix! berauschend: mein 'gemischter Salat mit Hühnerfleisch' bestand aus Chinakohl und hatte so kleine Stückchen Huhn, dass ich sie ohne Lupe kaum entdecken konnte - gab es einen gewaltigen Gewitterguss und wir flohen von der Terrasse und warteten bei einem Cappu das Regenende ab.

Jürgen hatte ausreichend Gelegenheit sich mit Hilfe seines stets bereiten blackburry bestätigen zu lassen, dass die Welt ihn nicht vergessen hat. Leben online. Marienbad

Nachdem wir uns dann erstmal verfranzt und infolge dessen nicht den richtigen Einstieg in die geplante Strecke gefunden hatten, landeten wir dann doch noch vergnügt in Marienbad, was uns in seiner Fülle restaurierten, alten Baubestandes ziemlich beeindruckte. Unsere Pause benützten wir für einen Bummel durch lebhaftes Leben entlang eines reichlichen Schaufensterangebotes und die sauber gepflegte Parkanlage. Nur Tourismus - und zwar internationaler - kann als Garant für Rendite ins Auge gefasst sein, sonst gehen die erheblichen Investitionen in die Wiederherstellung der alten Bausubstanz ganz sicher in die Hose.

Weiter gings NordNordOst nach Karlsbad. So ziemlich auf der Diretissima, die uns über kleine, sehr wenig befahrene Sträßchen geführt und überraschende landschaftliche Ausblicke in die Ausläufer der westlichen Sudeten geboten hat. Hotelsuche

Um unser Hotel in Karlsbad zu finden, mussten wir erst eine kopperneckische Straßenführung enträtseln und vermutlich wären wir noch heute auf der Suche, hätte uns das Navi nicht geholfen. Auf sowas kommst Du nicht von alleine...

Baustellen, Umleitungen und Einbahnstraßen erleichterten die Suche nicht gerade, zumal in den Straßenschluchten und unter dichten Allee-Bäumen der Kontakt zum Satteliten abreißt und man dann erstmal im Orientierungsblindflug herumirrt.Hotel gefunden

Das ****Hotel Romance war gut und preiswert (60€), das Empfangsbierchen auf der Terrasse auch. Der Bummel auf der Fluss- (besser: Bach-) Promenade entlang zum Teil eindrucksvoll luxuröser Schmuckgeschäfte in den pompösen Fassaden, die hier gleichermaßen bestens restauriert waren, führte uns zu dem empfohlenen Restaurant.

Jürgen stieß beim Studium der sehr umfangreichen Weinkarte auf einen sich als vorzüglich entpuppenden Rotwein seines Freundes Alexander von Essen, dem er sofort - blackburry sei Dank - ein kurzes Mail schickte und es dauerte gerade 3 Minuten, dass der anrief mit der Frage: Wo sitzt Du und trinkst meinen Wein?

Bei einem leckeren Abendessen (im Mittelpunkt je eine halbe Ente böhmisch) in angenehmer Atmosphäre leerten wir zwei Fläschchen und tauschten unsere Sicht auf die Ereignisse und persönlichen Erlebnisse der letzten Zeit aus, bevor wir zum Hotel zurück und einer angenehmen Nacht entgegen bummelten.

 
 
Milmersdorf - Hersbruck - Karlsbad ( 1.Tag: Montag, 31.07.2006 - Etappe 1)