Mein Freund Karl-Heinz, in Polen Karloski, in Spanien Don Carlos, auf Sardinien vermutlich Signore Carlone genannt, wird mich begleiten, wenn wir am 3. Mai aufbrechen, um Sardinien zu umrunden.

Die Reise nach Korsika 2003 hatte ich (hatten wir) angetreten, ohne uns über die Insel und ihre Sehenswürdigkeiten vorher schlau zu machen. Unsere Kenntnisse waren beschränkt auf Standard-Kreuzworträtzel-Wissen und das recht dünn.

Diesmal wollte ich mich doch etwas besser vorbereiten, habe mir den Baedecker Sardinien mit dem grünen Aufkleber NEU besorgt und schon mal eine mögliche Route ausgearbeitet, die zumindest sicherstellen würde, dass wir die meisten Sehenswürdigkeiten mitbekommen können - wenn uns nicht vorort irgendetwas davon abhält. Zum Beispiel baden, den Leuten beim Leben zuschauen oder faulenzen. Uns eine Kirche um die andere, ein Stück römischer, phönizischer oder maurischer Vergangenheit nach der anderen reinzuziehen, nur weil unser Bildungsbegriff das als angemessenes Verhalten kultivierter Menschen vorgibt - wobei der dergestalt von Bildung getränkte Gefahr läuft, das heutige Leben nicht mit zu kriegen - nein, da stehen wir drüber.

Mein Routenvorschlag sieht jedenfalls im Vorfeld so aus, wobei Olbia - von Civitaveccia bei Rom per Fähre erreicht - Ausgangs- und Endpunkt der Inselrundfahrt entgegen dem Uhrzeiger sein würde.

Übrigens: Wenn sich ein Leser dieser Zeilen fragen sollte, was das denn für eine Gemeinschaftsreise werden soll, wo der Eine minutiös plant und damit vorgibt, was der Andere (gefälligst) nachzuvollziehen hat, dann diese Zusatzinfo:

Signore Carlone antwortete auf meinen Vorschlag mit folgender Mail:
Du hast Recht, besonders intensiv bin ich im Moment mit Sardinien nicht beschaeftigt. Ich sitze bei satten 30 Grad am Stand an der Westkueste von Sri Lanka. Du haettest Deine Freude an den Speisekarten: gegrillte Jumbo-Prawns in Knoblochsauce fuer 6 Dollar, frisches Fassbier und keinerlei Probleme mit Bekleidung.

Wo bleibt da - im anhaltend eher winterlichen Frühling 2006 hier in Franken - die vom Zeitgeist in jeder Lebenslage geforderte soziale Gerechtigkeit?

Sardinien Revier
 
Und der Etappenplan könnte so aussehen:
Etappenplan
Anmerkung
Tatsächlich sind wir ganz anders gefahren.
Geblieben ist die Richtung: Gegen den Uhrzeiger.
Siehe Track-Aufzeichnung im Kopf.
Sardinien steht auf dem Programm. Jetzt, Anfang Mai.