Alghero, habe ich heute gelernt, steht für die von Algen geplagte (oder so ähnlich) jedenfalls soll der Name Alghero tatsächlich von Algen abgeleitet sein und aussagen, dass diese Stadt - vermutlich das Meer und die Bucht davor - schon immer und von Altersher von Algen überflutet ist. Hier sind die Algen also endlich mal keine Folge von neuzeitlichem Ackerbau und Überdüngung. Übrigen s: Gesehen haben wir Algen nicht!

Im Moment habe ich leicht einen in der Krone
und das kam so: Der Tag war ein Ruhetag,
d.h., wir konnten nicht vom Motorradfallen, weil wir nicht aufgestiegen waren. Stattdessen Nichtstun und Bummel sozusagen die gesamte Küste entlang von einem Stadtende zum Anderen und kreuz und quer durch die Gassen, umgeben von Schmuckläden - Spezialität sind rote Korallen und silbergefasste - ein Handwerkszweig, für den Alghero seit altersher steht.

Von Korallen muss man wohl etwas verstehen, wenn man sich auf den Kauf einläßt, denn die Preise schwankten für uns Laien ebenso unerklärlich wie gewaltig. Und daher ließen wir auch sicherheitshalber die Finger davon. Im übrigen verbietet das Washingtoner Artenschutzabkommen die Einfuhr von echten Korallen und so stellt sich die Frage nach deren Echtheit in den Schmuckläden in Alghero ohnehin.

Das geplante Highlight des Tages, eine 1 1/2-stündige Bootsfahrt zudenangeblich und vermutlich tatsächlich sehehnswerten Grotten fiel ins Wasser, weil wir wohl um 16:00 Uhr die einzigen Interessenten waren. Vielleicht hätten wir die Siesta doch schon ein Stündchen früher beenden und um 15:00 Uhr einsteigen sollen - da waren genügend Passagiere vorhanden.

Dafür - und der alkoholisierte Schädel ist die Folge - ein angenehmes Abendessen über dem Hafen mit weitem Blick zunächtst in die untergehende Sonne, später in die bunten Hafen- und Positionslichter, das mit zwei Grappas (Due Grappe) endete, die jeweils 6 EURO kosteten.

Das führte zu unserem durch Signore Carlone mit italienischen Temperament direkt dem Wirt gegenüber vorgebrachten Protest, der dann nicht minder temperamentvoll zu der Erkenntnis kam, dass es nach so einem Essen eigentlich selbstverständlich einen Grappa umsonst geben müsse!!! Woraufhin er lachend eine neue Flasche entkorkte, 2 Weingläser jeweils halb füllte, die wir ihm zuprostend dann als Wiedergutmachung trinken mussten. Schmeckte wunderbar, aber die Menge....

Russische Verhältnisse, könnte man angeschts eines 'Grappa aus dem Wasserglas' sagen.

Morgen gehts weiter die Westküste enhtlang nach Süden.