Blick aus unserem HotelArbatrax ist der Hafen bzw. Standbereich von Tortoli und der Blick aus meinem Hotelzimmer bestechend, oder?

Gegen 10:00 Uhr sind wir aufgebrochen heute Morgen und Etappe 1 stand unter der Überschrift: Auf dem schnellstenn Weg vorbei an Cágliari Ziel Dolianova, was nördlich von Cágliari liegt und unser Einstieg in die Berge sein sollte.

Gesagt getan und es ging überraschend zügig an Cágliari vorbei.

Den ersten Capu habe ich in der Bank verbracht. Ich: Don Carlone bestell schon mal den Cappucino, ich geh grad mal zur Bank gegenüber und hol mir Geld.

Den Bancomat habe ich übersehen, weil mich die Einlassprozedur in die Schalterhalle voll in Anspruch genommen hatte: Raumkapselartige Drehtür aus Glas knapp Platz für einen Menschen meines Außenformats. Du drückst einen Knopf und die Kapsel öffnet sich. Du trittst ein und wenn sich die Tür hinter Dir geschlossen hat, darfst Du die Schalterhalle betreten, um zunächst mal eine Nummer zu ziehen - wie bei der Zulassungsbehörde. Gegenüber drei Damen hinter Schaltern in langwierige Kundenabwicklungen vertieft. Eine Kröte - ich musste so lange warten, dass ich zu Typisierungen Zeit hatte - war für mich zuständig. Sie war aber beschäftigt, denn sie hatte einen Briefumschlag geöffnet und ihm ein dickes Bündel 50 € -Noten. Sie prüfte erkennbar genüsslich jede einzeln Schein durch wenden und betrachten auf Echtheit. Das dauerte eine gute Weile. Dann verschwand sie. Kunden schienen weniger wichtig.

Nach ca 15 Minuten war ich dran, um mir sagen zu lassen, dass sich der Bancomat draußen befände. Na sauber! Das war ihre Dienstleistung an mir.

Don Carlone hatte inzwischen beide Cappu getrunken, schüttete angemessenen Spott mit leichtem Unterton des Bedauerns über mich und wir fuhren weiter, hinein in die Berge, Kurve um Kurve auf wunderbaren, anhaltend nahezu verkehrsfreien Sträßchen bester Qualität.

unterwegsDie gelegentlichen Kuhpfladen und Ziegenköddel sprachen vom landwirtschaftlichen Nutzen der Sträßchen, die die einsamen und seltenen Bergdörfer verbinden und erinnerten daran, dass die gehörnte Gefahr hinter jeder Kurve lauern kann. Tat sie auch gelegentlich, aber unter den gegebenen Umständen führen wir gemessener Geschwindigkeit: will sagen so, dass der Schlenker oder die überraschend eingeworfene Bremse keine Bedrohung waren.

Pause in Perdasdefogu. Der Wirt empfing uns in korrektem Deutsch (19 Jahre Ford, Köln) und versorgte uns mit Cappuccino und einem Schinken-Käse-Brötchen sardischer Art. Das Brötchen war so groß, dass wir eigentlich nun 2 Tage keine Nahrung mehr zu uns nehmen müssten und gut wars auch - wie der wunderbare Cappuccino. Er bemühte sich sogar um die telefonische Reservierung in unserem Hotel La Bitta, das es uns empfohlen hat.
Er sei sicher, unsere Mundpropaganda werde eine Lawine lostreten und seiner Kneipe weltweit guten Ruf und den Besuch vieler Biker verschaffen.

Also empfehle ich guten Gewissens jedem und besonders den Bikern:
Macht einen Stop in der Kneipe an der Hauptstraße - es gibt sogar Gander-Bräu aus Freiburg!

So, wie ich gestern vorhergeseh hatte, dass ein Spaziergang bevorstand, so sehe ich vorher, dass dem auch heute so sein wird. Ich werde berichten. Schreibpause.

SpaziergangJa, wir haben einen schönen Spaziergang gemacht und sind auf den Turm gestiegen, der auf der Klippe auf der anderen Seite der Bucht stand und sind auf ein Camp gestoßen, wo gerade die Routentracks für den letzten Tag der Sardinienrundfahrt, einem Weltmeisterschaftslauf der diesjährigen Off-Road-Rally für Moto-Cross-Bikes.

Beim Camp an der KüsteDer einzige Deutsche Teilnehmer aus Regensburg nahm uns die Befürchtung, dass sie uns morgen bei unserer Berg-Rund-Tour in die Quere kommen könnten mit dem Hinweis, die Rallye führe über Stock und Stein, auf Schotterwegen, Felspfaden und trockene Flussbetten - auf Teerstraßen nur kurz, weil unvermeidlich - und das weiter im Norden.

Wir wünschten ihm Glück, tranken im Hotel ein Bierchen im Beisein eines Teilnehmers einer Bikergruppe aus Düsseldorf (Mediziner, die ihre Maschinen von einem Veranstalter haben herbringen lassen und für 5 Tage eingeflogen sind, um sich durch die Berge führen zu lassen) und aßen gepflegt zu Abend.

Wir haben zwei Nächte gebucht und morgen soll es in die Berge gehen.

Etappe 8
unterwegs
unterwegs unterwegs
 
Chia - Arbatrax ( 9.Tag: Donnerstag, 11.05.2006 - Etappe 8)