Ärgerlich, dass die zügigste Trasse nach Spanien rein der nordöstliche Zipfel von Cataluña ist. Das führt - wenn man nich sozusagen parallel der Pyrenäen westlich fahren will, weil das Wetter dort tendenziell am unsichersten ist - zwingend irgendwie in den Großraum Barcelona und den zu durchqueren ist weder von der Landschaft noch von der Straßenführung noch vom Verkehr her ein Genuss. Da musste ich heute durch und es war kein Vergnügen, obwohl ich mir vorgenommen hatte, mich einfach fatalistisch hinzugeben. Was mir auch gelungen ist und nötig war, den mein NAVI führte mich mitten durch Barcelona!!!
Aber der Reihe nach. Der Morgen begann herrlich - die Sonne weckte mich als sie überm Meer aufging, mit diesen Blick von meinem Balkon - ihr entgegen und mit ihr. Und der über's Glas Orangensaft bei einem wirklich allumfassenden Frühstücksangebot vom frischen Obst über Aufschnitt und Eier jeder Machart bis hin zum Lachs. Ich konnte nicht klagen..
Ich gondelte bei herrlichen 14° los gen SüdSüdWest - Tortosa am Horizont, den Moloch Barna dazwischen und die schönste Motorradstrecke die ich kenne direkt vor mir: Die Küstenstraße an der Steilküste zwischen San Feliu und Lloret de Mar. Dafür lasse ich jeden Alpenpass links liegen! Absolut kein Verkehr. Wer's eilig hat fährt woanders und die Touristen sind noch nicht da. Allerbeste Straße und eine Kurve nach der anderen in rhytmischem Verlauf links-rechts-links-rechts wiegt man sich mit der Maschine durch die runden Kurven - einfach traumhaft. Das sind rund 24 km oder eine Halbe Stunde Ausschüttung von Glückshormonen - die reichen für 2 Jahre vor! Eigentlich sollte man in Lloret einen Kaffe trinken, kehrt machen und das Ganze zurück fahren, sich von San Feliu aus auf dem kürzesten Wege auf die Autobahn begeben und um Barna rumdüsen, statt, wie ich heute, sich die Autobahn meidend eigendlich bis hier in Tortosadurch zu schlagen. Bei übermäßigem Verkehr auf der Paralelltrasse zur Autobahn nach Süden.
Also vergiss die Querung von Barna, Michael, behalte die Highlights in Erinnerung und genieße den Parador, derüber dem nach meinem Eindruck eher verwahrlosten und erstaunlich ärmlich wirkenden Provinzstädtchen Tortosa thront - erstaunlich deshalb, weil nahe der Ebromündung gelegen reich mit Wasser und intensiver Landwirtschaft gesegnet.
Wie gehabt sprechen die Bilder ihrebeeindruckende Sprache.