Guten Morgen. Es regnet und die Wolken hängen tief. Mein Zugang zum Netz hat wieder nicht geklappt, also gestern kein upload möglich. Irgendwie kommen W-LAN de Paradores und mein Rechner nicht zusammen. Unklar warum, denn in Frankreich hat es sofort geklappt. Ärgerlich.
Es ist nach dem Frühstück. Draußen brummelt seit 1/2 Stunde der Reisebus und wartet auf 1000 kleine gelbe Menschen aus dem fernen Osten, um ihnen und ihren Fotoapparaten Spanien nahe zu bringen.
Ich gehe davon aus, dass sich das Wetter bessern wird und werde erst gegen 11:00 Uhr starten. Ich weiß noch nicht, ob ich die 'schnellste' (verkehrsreichere) oder die 'kürzeste' (verkehrsfreie) Strecke vorgeben werde. Je nach dem liegen ca 400 km vor mir nach Jaén - Zimmer reserviert, also ist Gelassenheit angesagt.
Jetzt binde ich diese Seite noch in den Menuaufruf ein und dann geht's ans Packen...
Ich bin gut in Jaén angekommen. Den Tag über war es durchgehend stak bewölkt und mehr als ein Mal hat es geduscht. Rechtzeitig richtig angezogen war ich überhaupt nicht negativ beeinflusst. Entsprechend oft habe ich angehalten, um zu fotografieren.
Ich habe mich von unbekanntem Kaff zu unbekanntem Kaff durch die 'Pampa der Mancha' gehangelt - von Ausnahmen abgesehen ging es kurvenfrei geradeaus. Flaches Land mit gelegentlichen leichten Hügeln - kein Eldorado für Kurveningenieure beim Straßenbau und Motorradfahrer.
Mehrmals reklamierten mehr oder minder kunstvolle Hinweise den tatsächlichen Besuch von Don Quijote. Dabei werden die Käffer irgendwo im flachen Land abseits jedweden Weltgeschehens sicherlich nicht deshalb vom Geldstrom des Tourismus profitieren. EIn Werbeschild macht noch nicht attraktiv genug.
Auch ich bin durchgefahren durch dieses landwirtschaftlich so reich wirkende Land, mit riesig erscheinenden, frisch bestellten, ockerfarbenen Feldern in eindrucksvollen, geographischen Anordnungen, voll sattem, jungem Grün und später, als ich die Grenze nach Andalusien überfahren hatte, voller endloser Olivenplantagen.
Wenn man nicht wüßte, dass in wenigen Wochen alles vorüber sein wird und nur verbrannte, gelbe Felder, früh geerntet und dann vergeblich auf Regen wartend übers Jahr keinen Nutzen mehr bringen.....
Über die Olivenhaine zog immer wieder der satte Geruch der in den Plantagen angesiedelten Ölmühlen in meine Nase. Wenn die Nüstern so richtig sinnlich gebläht waren, schlug der verführerische Geruch gelegentlich unerwartet in's Süßliche, eher Ekelhafte um und ich wusste - wieder mischt sich der Gestank nahe gelegener Schweinemastbetriebe dazu, die überall außerhalb der Ortschaften im Gelände stehen...
Nachschlag: NAVI in Jaén führt in die Hölle >>>
Für Morgen habe ich den Parador Málaga gebucht und meinen Freund Roland vorwarnend bereits angerufen, dass ich mich melden werde, wenn ich eingecheckt habe.