Das Wetter hat es hergegeben: Ich bin nicht nach Süden, sondern erst mal nach Westen gefahren. Zur Abwechslung ein anderer Einstieg nach und eine neue Strecke in Frankreich.
Es war kühl heute Morgen, was mir sehr entgegen kam, denn ich war für diesen ersten Reisetag völlig richtig angezogen und weder fror, noch schwitzte ich. Ich habe einen kleinen Schlenker über Bödigheim gemacht. Also in Öhringen runter von der Autobahn und querbeet über Bödigheim und Eberbach die Neckar-Uferstraße entlang bis Heidelberg und dann wieder auf der BAB über Saarbrücken nach Frankreich rein.
Ein paar km hinter Saarbrücken stößt die Autobahn von Straßburg kommend zur vormaligen A6. Ab da gilt PAYAGE. Vor der Mautschranke bin ich dann Südwest auf Landstraßen nach Nancy abgebogen.
Unterwegs roch der Frühling in vielen Schattierungen. Nur nicht nach Veilchen, sondern meist nach ausgebrachter Gülle oder Chemie in der Rheinebene bei Ludwigshafen. Trotz Sonne, die den hauchdünnen Schleier feuchtigkeitsgetränkter Luft nicht durchdringen konnte, blieb es den ganzen Tag kühl.
Identifiant : VN4SUB3 Mot de passe: SNL7IOO68 Das waren die Zugangsdaten zum WIFI-Netz von Orange, das in den Accor-Hotels angeboten wird. Ich habe 3 Stunden gebucht für 10€. Die 3 Stunden kann man nach Belieben binnen Monatsfrist abrufen. So einfach, fair und preiswert habe ich das in Deutschland noch nicht angetroffen. |
Nach einem Bummel durch die Stadt sitze ich und tippe diese Zeilen in mein "Motorrad-MiniNotebook" im Hotel Mercure Centre Stanislaus ***. Gepflegtes Zimmer mit WIFI (W-LAN), breites Bett, Nichtraucher - aber teuer..... (Die zum Service gehörenden leichten Einmal-Badelatschen haben mich bis zum Ende der Reise begleitet.)
Nancy - ich war noch nie bewusst hier - liegt südlich Metz und folglich nicht an der Strecke Saarbrücken-Paris. Wenn Nancy doch mal auf der Strecke lag, dann nur, um zu einem anderen Ziel dran vorbei zu fahren.
Eindrucksvoll der Place Stanislaus gerahmt vom Hotel de Ville, dem Grand Hotel, der Oper und in der Mitte steht der barocke Potentat: Stanislaus Leszczynski, König von Polen Duc de Lorraine et du Bar (Herzog von Lotringen und Bar) 1737 - 1766, steht auf dem Sockel. (Wikepedia: Ludwig XV. vergab Lothringen an den abgesetzten polnischen König Stanislaus I. Leszczyński, der das Herzogtum von Nancy und Lunéville aus als Herzog von Lothringen regierte.)
Schöne Vorfrühlingsstimmung in der Stadt. Auffallend viele junge Menschen und auffallend viele davon erkennbar nicht mit europäischen Wurzeln schlenderten durch die Straßen, bevölkerten die Cafés. Statt Russlanddeutscher und Türken vornehmlich Algerier und dunkelhäutige Menschen aus den ehemaligen Kolonien.
Ein Bummel durch die Hallen ein Palmier (Schweineohr nennt man das Blätterteig-Gebäck bei uns) gekauft, den letzten im Tagesangebot dazu geschenkt bekommen und begeistert die Obststände fotografiert. Warum gibt’s das bei uns, wenn überhaupt, nur als teure Spezialgeschäfte, was hier alltäglich ist?