Um 8:30 bin ich aufgestanden - um 9:30 gestartet. Und um halb 6 war ich da.

Per Telefon hatte ich reserviert - nicht ohne Arabeske: Mir schwebte ein Parador bei San Sebastian vor, den ich  nicht kenne. Also habe ich im Parador von Hondarrabia gebucht. Als ich dann unterwegs mein NAVI darauf ausrichtete, wies es eine Entfernung von über 900 km aus. Bei näherem Hinschauen hätte ich bis in den nordwestlichen Zipfel Spaniens in die Nähe von VIGO, am Atlantik nördlich der portugisisch/spanischen Grenze fahren müssen. Also Anruf und annullieren - stattdessen Olite gewählt.
(Jetzt, wo ich das schreibe, habe ich noch mal nachgeschaut auf der Karte der Paradores. Ich hatte recht!!! Der Patador liegt bei San Sebastian. Mein NAVI hat einen Koordinatenfehler.)

Ich fuhr durch das Limousin, das Hügelland des Perigore an noch völlig unbegrünten Walnuss-Plantagen entlang, über Perigeux und Bergerac, wo ich die Dordogne und weiter nach Marmande, wo ich die Garonne gequert habe, die beiden Flüsse, die als Gironde bei Bordeaux in den Atlantik fließen. Ich bin durch das Ceur de la Gascone gefahren und bin in Mont de Marsan mehr nach Süden Richtung Orthez abgebogen, Porto Ibaneta, Übergang nach Spanienum über den mit gut 1057 m zwar kleinen, aber fahrerisch sehr attraktiven Porto Ibañeta die Pyrenäen nach Spanien hinein zu queren.

Und nochwas ist mir über uns Deutsche klar geworden:
In Frankreich und Spanien wird konsequent deutlich auf die Geschwindigkeits-Messungen hingewiesen. Im Gegensatz zu der Praxis hierzulande geht es erkennbar darum, den Verkehr zu beruhigen, um Gefahrsituationen zu entschärfen und nicht darum, Autofahrer reinzulegen und die Kassen zu füllen.

Bei dieser Gelegenheit ein paar Worte über ein für mich neues feature meines GARMIN: Die Warnungen vor fest installierten Radarmessungen - europaweit. Sehr hilfreich und sehr umfassend. Lediglich einmal bin ich auf eine nicht registrierte Messstelle gestoßen. Sie war ganz neu, kurz vor Bergerac. Ich war aber aufmerksam und habe die Warnung gelesen.

Erste bewusste Begegnung mit dem St. Jakobsweg, dessen eine bedeutende Trasse nach Santiago de Compostella über eben diesen Pass und das an ihm liegende, berühmte Kloster Roncevalles führt.

Obwohl der dritte lange Tag im Sattel - immerhin liegen in Olite nach 3 Tagen gut 1600 km hinter mir, im Wesentlichen Landstraße - hatte ich Fahrspaß bis zum Schluss. Irgendwie merke ich mein Fitness-Studio positiv. Und die anhaltend 20kg weniger, wenn ich mich in und vom Sattel schwinge, wenn ich mich während der Fahrt mal hinstelle, um die Beine durchzustrecken.
Zum Schreck der Autofahrer, denke ich....

Den Parador Olite habe ich schon 2006 vorgestellt.

Go

Menufolge

  • Pequeño Aperetivo
  • Ensalada de Lechuga
  • Chuleton de Buey
  • Leche frita de la abuela

Vino tinto Piedemonte 2003, Cabernet Sauvignon, Merlot

Pequeno Aperitivo
Eine kleine Erfahrung des Alleinreisenden im Restaurant:
Weil das Restaurant voll werden würde, hatte ich um Reservierung eines Tisches gebeten. Damit überlässt man dem Restaurant-Regisseur die Sitzordnung und verzichtet eigentlich darauf, selbst den Platz wählen zu können, an dem man sich am wohlsten fühlt. Und prompt fand ich mich am unattraktivsten Tisch des Restaurants wieder: Schlechter Blickwinkel, um mich herum braust der gesamte 'Bedienungsverkehr', weil ich in der Küchenzugangsschleuse und dem Gedeck-Zugriffsbereich saß. Eigentlich klar: Ich blockiere als Einzelner einen 4er-Tisch und das ist nicht im Interesse des Betreibers. 4 Personen sind ökonomischer, sollen sich wohl fühlen und länger konsumieren. Das ist Zweck der Sitzordnung. Im konkreten Fall lag der Fehler darin, dass man in einem Restaurante mit Anspruch einen Tisch so garnicht plazieren sollte.

Statt mich zu ärgern, habe ich mich verweigert und einen mir genehmen Platz beansprucht. Nicht zur Freude des Jefe del Restaurante (für die ich mich allerdings auch nicht zuständig fühlte), aber angenehm für mich. Und geschmeckt hat's auch.

Etappe 3
Etappe 3
Limoges - Olite ( 3.Tag: Freitag, 16.03.2007 - 540km/7:00h unterwegs - Etappe 3)