Insgesamt war ich diesmal 15 Tage und rund 5.500 km unterwegs und habe mehr Ruhetage eingelegt, als sonst. Das - so nehme ich mir zumindest jetzt vor - werde ich in Zukunft ausdehnen.

Nicht wegen der Anstrengung sondern aus folgendem Grund: Das Fahren ist zwar der Anlass für meine Touren, was jeder, der Motorrad fährt, nachvollziehen kann, denn es ist wirklich so, dass der Weg das Ziel oder vielleicht besser, das Fahren der Zweck ist.

Ich habe aber bemerkt, dass ich - über das Optische hinaus - zu wenig mitbekomme von den Gegenden, durch die ich fahre, von den Orten und Plätzen, an denen ich raste und von den Menschen, denen ich begegne. Ich fahre vorbei, ich fahre durch aber ich erfahre nicht.

Ich will mir in der Zukunft mehr Zeit nehmen, zumindest dort "näher kommen", wo ich raste. Auch um den Preis längerer Abwesenheit von zu Hause oder kürzerer Touren.

Womit ein zweites Thema angesprochen wäre: Spanien ist weit und es bleibt zu viel Strecke zu bewältigen, bis ich da bin. Sicherlich genieße ich - zumindest auf der Anfahrt - auch Frankreich. Aber unter dem Gesichtspunkt, dass Spanien mein eigentliches Ziel ist, sind 4 bis 6 Tage "An- und Abreise" von 14 Tagen eigentlich doch zu viel. Von den 5.500 km sind gut 3.000 km in Deutschland und Frankreich zurück gelegt. Das ist nicht eigentlich Sinn der Sache.

Vielleicht sollte ich doch - obwohl ich abgeschworen habe - auf den Hänger zurück kommen: Maschine aufladen und im Auto zum "Startpunkt". Dann ist klar: An- und Abfahrt ist das eine - Motorradfahren das andere. Entweder als Tagesausflüge um einen festen Ausgangspunkt oder als Routen-Ziel und -Ende oder in Kombination.

Der nächste Frühling wird zeigen, wohin meine Meinung sich bis dahin entwickelt hat.

Schade, dass das Wetter diesmal verhindert hat, dass ich mein Vorhaben umsetzen konnte, an der Asturischen und Galizischen Atlantik-Küste entlang zu fahren. Vielleicht habe ich das auch falsch vorgehabt angesichts der frühen Jahreszeit. Immerhin habe ich ja mal 1 1/2 Jahre in Bilbao gelebt und hätte wissen sollen, dass da oben erst später im Jahr mit ausreichend verlässlichem Wetter zu rechnen ist.

Diese Atlantik-Küsten und Bergtouren im Bereich der Picos de Europa bleiben mir noch und auch die Extremadura entlang der portugisichen Grenze: Plasencia, Cáceres, Badajoz, Merida bis runter nach Huelva. Schaumermal,

Es war trotz der Witterungsbedingungen eine eindrucksvolle Reise mit neuen Erfahrungen und Wert, dass ich sie gemacht habe..

Sachsen, den 21.April 2007

 
 
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