Parador Parador HondarribiaIch sitze auf der Terrasse eines Traums. Der Parador von Hondarribia gehört zwingend in die Reihe der Paradores, die ich am intensivsten erlebt habe: Hondarribia, La Granja, Ciudad Rodrigo, Jarandilla und Alarcon. Man sieht es ihm von außen nicht so ohne Weiteres an.

Parador Parador
Parador
Parador
Parador
Parador Parador

Ich habe versucht ein paar Innenasichten zu knipsen - ziemlich hoffnungslose Abbilder einer unvergleichlich geschmackvoll inszenierten Wirklichkeit.
Wie gestalte ich einen Raum, der schätzungsweise 20 m hoch ist, ca. 8 m breit und 20 m lang, die Decke gothisch geformt so, dass der eintretende Gast sich aufgenommen und - fast möchte ich sagen - geborgen und willkommen fühlt? Wie gestalte ich einen Innehof von 20 m x20 m, 3 Stockwerke hoch, wobei eine Mauer nur Ruine mit offenen Fensterlöchern ist so, dass man darin sitzen mag, weil man sich wohl fühlt?

Was solls, ich lass den Versuch das Ambiente rüber zu bringen, das hier den Innenarchitekten gelungen ist in einer Burg aus dem Siglo IX. Sie steht in der Ecke der Vizkaya (baskische Schreibweise für Biskaya) genau da, wo Spanien und Frankreich sich berührten, wäre im Moment, in dem ich das tippe, nicht eine von der Sonne beschienene Bucht dazwischen, über die ich wenige Hundert Meter weit über die Segelboote hinweg auf die Französische Seite schaue.
Von der Terasse aus, die aufragende Ostseite der ehemaligen Burg im Rücken.


Hinter mir liegt ein eher langweiliger, kaum erwähnenswerter Fahrtag, der nicht groß im Gedächtnis bleiben wird. Zamora lag heute Morgen so, wie ich es gestern vorgefunden habe: Auf dem flachen Präsentierteller einer landwirtschaftlich genutzten, endlosen Ebene aus der ich am besten auf eben einer solchen, bereits fertig getsellten Autobahn floh, wie ich sie gestern als Werdende beschrieben habe: Breit, schnurgerade, bretteleben, durch Kerben in den leichten Erhöhungen und Überbrücken jedes Arroyo jeden Höhenunterschied meidend. Eine Brücke über einen Arroyo habe ich in Erinnerung. Sie war stolz mit 425m angezeigt und überspannte eine ebenso breite Mulde in dem neben Feldern ein Bachbett von maximal 2m Breite zu überwinden war - überbrückte Höhe ca 8m am höchsten Punkt, aber viele teure Fundasmente und Stützen...

Vorbei an Valladolid (wegen des reinen Castellano, das dort gesprochen wird, kommt dem Städtchen die gleiche Bedeutung zu, wie Hannover in Deutschland: Sozusagen das jeweilige Epizentrum der dialektfreien Sprache) und Burgos donnerte ich mit bis zu 190 km/h die Autobahn bei erlaubten 120 km/h. Nennenswerter Verkehr nur sehr stellenweise.

Was mir in den Afueras, den Randbezirken dieser Mittelgoßen Städte auffiel - wie schon in Zaragoza vor ein paar Tagen, wo allerdings die Weltausstellung im Werden ist und folglich alles drunter und drüber geht: Es werden riesige Trababtenstädte gebaut, vielstöckig und ich frage mich, wer da ewinziehen wird. Hunderte von Kränen ragen gleichzeitig wie überggroße Fernsehantennen aus dem unüberscheubaren Gebäuderohlings-Wirrwarr und jeder damit beschäftigt, einen eigenen, mehrstöckigen Wohnsilo hochzuziehen. Und alles in unmittelbarer Autobahn-Nähe. Unglaublich!!

Baskenland Ab Burgos zeigten sich in der Ferne im Norden die ersten Ausläufer des Noriberischen Gebirgszuges, der sich als Wetter- und Wasserscheide mit den Pyrenäen amMittelmeer beginnend entlang der Atlantikküstein den Westen bis nach BaskenlandGalicia zieht.
Baskenland

Bei Vitoria, neben Bilbao die wichtigste Stadt im Baskenland, bin ich dann von der Autobahn runter und über Durango auf normalen Straßen Richtung San Sebastian und dann hier her gebummelt. Nach der Landschaft und dem Baustiel bis zur Art der ländlichen Besiedelung hätte ich auch in Bayern sein können. Ein zu Eins.

BaskenlandAuf der Hochebene gabs nichts zu fotografieren - zumindest nicht aus der Sicht des Autobahn-Bikers bei 160 km/h, abgesehen davon, dass es zwar kein schlechtes Wetter war, aber sehr dunstig. Die Sierra Navacerrada, die sich als optisch näschste sehr erhebliche Erhebung mit deutlich über 2000 m, war in fast 100 km Entfernung kaum wahr zu nehmen. Das Auge des Vorüberfliegenden konnte sich nur hie und da an einer Tankstelle, einer Kette von Elektromasten oder eine "Landwirtschaftsfabrik" fest machen.

Die Fotoausbeute beschränkt sich auf Ausblicke im baskischen "Bayern" und Hondarribia - man sehe es mir nach.

Etappe 12
Etappe 12
Profil
Zamora - Hondarribia (15.Tag: Mittwoch, 21.05.2008 - 471km - Etappe 12)